Schwefel-Porling (Latiporus sulphureus), Castrop-Rauxel Ickern, Ickersche Heide, Nähe Herdicksbach und Gaststätte „Zur Lohburg“ Durch seinen auffallenden Habitus und nicht zuletzt die leuchtend gelborange Farbe ist der Schwefel-Porling eine sehr schöne Pilzart. Dachziegelartig bevölkern zusammenwachsende Einzelhüte meist lebende Stämme der Laubbäume. Besonders spezialisiert hat er sich auf Robinien und Eichen. Das Foto zeigt ein Exemplar an einer Eiche in einer feuchten Senke im Bereich der ursprünglichen Aue des Herdicksbaches. Als einzige Art ihrer Gattung erzeugt sie in parasitärer Lebensweise eine Braunfäule: Da lediglich der Abbau der Zellulose des befallenen Holzes erfolgt, der dunkle „Holzstoff“ Lignin jedoch nicht angegriffen wird, bleibt eine braune Färbung des morschen Holzes zurück. Jung ist der Pilz essbar, muss jedoch kurz abgebrüht werde, da er im rohen Zustand leicht giftig ist. Dann kann er wie ein Wiener Schnitzel in die Pfanne gebraten werden.
Foto: Jochen Beier /
09.05.09
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Kahler Krempling (Paxillus involutus), Emscher-Radweg im Bereich Recklinghausen-Röllinghausen / Pöppinghausen Die nach ihrem im Jungstadium eingekrempelten Hutrand benannte Art zählt zu den gefährlichsten Giftpilzen. Bis weit in die 1970er Jahre war der Kahle Krempling allerdings noch einer der beliebtesten Speise- und Marktpilze. Schon immer war bekannt, dass der Pilz flüchtige Giftstoffe enthält und ungenügend erhitzt zu Vergiftungen führen kann. Nach heutigem Kenntnisstand enthält die Art eine noch weitgehend unbekannte Eiweißverbindung, die dem menschlichen Körper fremd ist. Deswegen werden im Blut Abwehrstoffe, s. g. Antikörper gebildet. Bei Verzehr des Pilzes besteht die Möglichkeit, dass sich Antigen und Antikörper zu einem Komplex vereinigen, der zur Gerinnung und Verklumpung der roten Blutkörperchen führt. Diese lösen vor allem hämolytische Symptome aus, die letztlich zum Nierenversagen führen können. Streng genommen handelt es sich also um keine Pilzvergiftung, sondern um eine allergische Reaktion, der menschliche Körper reagiert sensibel auf das Antigen des Pilzes. Typisch für das „Paxillus-Syndrom“ genannte Vergiftungsmuster ist, dass nicht alle Personen betroffen sind, die den Pilz verzehrt haben. Auch jahrelanger Verzehr ohne Symptome sind keine Garantie für eine Unempfindlichkeit.
Foto: Jochen Beier /
20.07.09
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Herbst-Lorchel (Helvella crispa), Dellwiger Bachtal, Dortmund-Dellwig (-Westrich,, Lütgendortmund-Nord) Eine ungewöhnlich bizarre Form kennzeichnet die Herbst-Lorchel: Dem längsrinnig gefurchten Stiel sitzt ein unregelmäßig gefurchter, kraus-lappiger Hut auf, dessen Oberfläche von der Sporen bildenden Schicht überzogen wird. Diese werden bei der Reife in schlauchartigen Endzellen gebildet. Die grauweißlich bis beigebraun gefärbte Art erscheint während des Herbstes in feuchten Laub- und Mischwäldern und liebt besonders Gebüsche und Wegrandbereiche. Der Pilz gilt als essbar, kann aber auch Verdauungsstörungen hervorrufen. Ursache hierfür ist die gattungseigene Helvella-Säure, ein wärmeunbeständiges Gift, welches der Pilz in kleinen Mengen enthält.
Foto: Jochen Beier /
07.09.07
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Hallimasch (Armillariella mellea), Dellwiger Bachtal, Dortmund-Dellwig (-Westrich,, -Lütgendortmund-Nord) Der Hallimasch ist einer der beliebtesten Speisepilze Westdeutschlands, insbesondere im Ruhrgebiet wird er sehr geschätzt. Obwohl geschmacklich bestenfalls mittelprächtig, erfreut den Pilzsammler vor allem sein oft massenhaftes Vorkommen. Unter Forstwirten jedoch wird der Pilz gar nicht gern gesehen: Der Hallimasch lebt als Fäulnis abbauender Saprophyt oder auch als Parasit und greift damit auch lebendes Holz an. Das Bild zeigt drei junge Exemplare am Stumpf einer Eiche in unmittelbarer Nähe des Dellwiger Baches bei Dortmund-Westrich. Da der Hallimasch roh schwach giftig ist, sollte er vor der eigentlichen Zubereitung abgebrüht werden. Die unter der Baumrinde lebenden Mycelstränge, die den eigentlichen Pilz darstellen, können unter günstigsten Umständen schwach leuchten. Im National Forest von Oregon (USA) konnte ein Hallimasch nachgewiesen werden, dessen unterirdisches Fadengeflecht (Mycelium) ein Areal von 9 km2 besiedelt. Damit ist der 600 t schwere Pilz das größte Lebewesen der Erde. Würde dieser Organismus einen einzigen Fruchtkörper hervorbringen, wäre dieser viermal so schwer wie ein Blauwal, der als das größte und schwerste Lebewesen weltweit gilt (aus: Die wunderbare Welt der Pilze, 2005).
Foto: Jochen Beier /
11.10.09
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Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare), Emscher-Betriebsweg,, Dortmund-Schüren Der Grünblättrige Schwefelkopf ist eine sehr häufige Pilzart. Das Foto zeigt junge Exemplare an der Emscher in Dortmund-Schüren. Die Art wächst fast ganzjährig büschelig auf Holzstümpfen aller Waldtypen. Bisweilen scheint er auch den Boden zu bewohnen, stets aber finden sich unter seinen Fruchtkörpern unterirdische Holzteile. Inmitten des schütteren Rasens bilden die schwefelgelb leuchtenden Fruchtkörper einen farbintensiven Kontrast zur Umgebung. Der Grünblättrige Schwefelkopf ist nach neueren Erkenntnissen ein sehr gefährlicher Giftpilz und gilt als Doppelgänger des ebenfalls büschelig wachsenden, essbaren Rauchblättrigen Schwefelkopfes, auch des Stockschwämmchens und des beliebten Hallimasch. Sein Fleisch schmeckt zudem sehr bitter.
Foto: Jochen Beier /
20.10.07
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Gilbender Erd-Ritterling (Tricholoma argyraceum), Rossbach-Seitenweg, Dortmund-Marten Diese mausgraue Pilzart erscheint gelegentlich bereits im Frühjahr nicht nur in Laub- und Nadelwäldern, sondern gern auch in Parkanlagen und Gärten. Die abgebildeten Individuen wuchsen unter Birken auf einem Wiesenstreifen entlang des Rossbach-Radweges in Nähe des Regenrückhaltebeckens in Dortmund-Marten. Wie alle Ritterlinge ist auch der Gilbende Erd-Ritterling ein Boden bewohnender Mykorrhizapilz. Mykorrhizen sind Lebensgemeinschaften zwischen höheren Pflanzen und Pilzen. Die Ritterlinge sind eine artenreiche Gattung, deren Arten schwierig zu bestimmen sind. Der essbare Gilbende Erd-Ritterling unterscheidet sich von ähnlichen Vertretern durch den Mehlgeruch und die leichte farbliche Veränderung seines Fleisches nach Verletzung.
Foto: Jochen Beier /
07.09.07
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